URAUFFÜHRUNG

VR-Installation

BLUR - 6 Miniaturen zur Unschärfe

EINE THEATRALE MUSIK-SKULPTUR von Sergej Maingardt, Jens Standke und Rosi Ulrich

™1.6]DELTAx_PHYSIK
™2.6]Paralyzed_PSYCHOLOGIE
™3.6]HypeReal_FOTOGRAFIE
™4.6]UND:ODER:NICHT_FUZZY LOGIC
™5.6]Smart Factory_WIRTSCHAFT
™6.6]Souveräne Unschärfe_POLITIK

Installation

360°- VR-Installation : the basic material for the installation is a serie of theatrical music sculpures performed in 6 miniatures and recorded during the performances.

BLUR – 6 miniatures about blurriness - is a theatrical audio-visual music sculpture in six parts (each around 25 minutes). Each of these miniatures is a premiere of new compositions from the composer Sergej Maingardt combined with visual art by Jens Standke. During live-performances (from October 2017 to March 2018) with actors and musicians the parts were filmed with a 360° camera. BLUR is examining the phenomena of blurriness in different fields (Physics, Psychology, Photography, Logic, Economics and Politics):

  • The Uncertainty principle of Werner Heisenberg
  • The Participative Ignorance
  • Blurriness and Fake in Photography
  • The Fuzzy Logic
  • The Smart Production and Smart Factory
  • The Sovereign Blurriness in Politics

BLUR starts in the beginning of the 20th century and is ending in the days of the German parliamentary elections. The actors are speaking German. For the VR presentation we will make subtitles.  

Borders were always shifting but nowadays the feeling is growing that they get more and more instable and blurry. The systems and institutions present themselves in a rigorous style but they seem to be very unstable structures. Reality becomes more and more indistinct. You can notice this phenomenon not only in political and geographical but also in private fields. And: It makes profoundly insecure. People are missing indications for right behaviours. Misinterpretations will be probable. The blurriness is spreading the feeling of uncertainty and let grow the longing for strictly defined borders. If fake news are influencing the view on our world whomever you can believe or what kind of picture will be showing the reality? Where will be the truth? Or can I use blurriness as survival strategy?

 

Biografien

Biografien (360°-VR-Installation)

Jens Standke – Video Art

(*1982 in Georgsmarienhütte) lebt und arbeitet in Berlin. Von 2008‐2013 studierte er an der Kunsthochschule für Medien Köln „mediale Künste“ und erhielt 2013 das Diplom mit Aus­zeichnung. Seine Projekte thematisieren meist ein mediales Paradox der Zeitwahrnehmung: In statischen und bewegten Bildern, als Skulp­turen oder als Installationen wird das Verhältnis von Aufzeichnungsprozessen und deren Abbildungen befragt. Dabei sind die Arbeiten stark von einer Zeit‐Logik des Scannens beeinflusst. Die Arbeiten setzen an, wenn zeitliches Nacheinander zum räumlichen Neben­einander verbildlicht wird.

Sein Diplom-Projekt Vinylaktiten/Vinylagmiten wurde mit dem Kölner Design Preis 2013 ausgezeichnet. Seine Arbeiten wurden im Museum für Angewandte Kunst (Köln), beim European Media Art Festival, im Haus der Elektronischen Künste (Basel), beim Festival Beyond‐3D im ZKM (Karlsruhe) und beim Open Source Festival (Düsseldorf) präsentiert. Weitere Filmprojekte wurden u.a. im Filmprogramm der Ars Electronica (Linz, AT) gezeigt oder im Fernsehen (bayernAlpha) ausgestrahlt. Zuletzt stellte er seine Sound-Installation „transparented tape machine“ im „Das Esszimmer“ (Bonn) und im „bkkc“ (Tilburg, NL) aus. Er arbeitet seit 2015 mit dem theater-51grad zusammen. www.jens-standke.de

Sergej Maingardt – Komposition / Musik

Sergej Maingardt ist Komponist und Musikproduzent. Er schloss sein Studium der angewandten Wissenschaften mit dem Bachelor in Medientechnik ab und mit dem Master in Medien- und Kulturanalyse an der Heinrich Heine Universität in Düsseldorf. Sein Kompositions­studium setzte er bei Professor Michael Beil an der Hochschule für Musik und Tanz Köln fort. 2014-2015 ist Sergej Maingardt Stipendiat der Internationalen Ensemble Modern Akademie. Oktober 2014 trat er seine Lehr­tätigkeit an der Deutschen Sporthochschule im Fach „Tanz und Medien“ an.

Das Spannungsfeld zwischen seiner Tätigkeit als Komponist und als Wissen­schaftler ist ein wichtiger Aspekt in seiner Musik. Seine Arbeit wird von modernen Technologien beeinflusst, sowie von der Art und Weise wie diese die mensch­liche Wahrnehmung verändern. In seinen Arbeiten setzt er sich mit den Grenzen ästhetischer Prinzipien zeitgenössischer Musik und auditiver Wahrnehmung auseinander. Fixed Media Kompositionen gehören zu seiner Arbeit sowie Kompositionen für akustische Instrumente mit Live-Elektronik, Elektronik mit Sensoren, interaktive Klanginstallationen, Videoarbeiten und Bühnenwerke. Neben seinen Soloprojekten kollaborierte er mit Choreographen, Video- und Popkünstlern.

Seine Arbeiten wurden gespielt im Rahmen von: Internationale Ferienkurse für Neue Musik in Darmstadt 2016 und 2014, PRISMA – Festival de danza contem­poranea 2016, IRCAM Manifeste 2015 (Paris), Gaudeamus Music Week 2015 (Utrecht), Donaueschinger Musiktage 2012, Europe meets Vietnam in Contemporary dance 2013 (Hanoi, Vietnam), Gdansk Dance Festival 2013 (Polen), Bundeskunsthalle (Bonn), Acht Brücken Festival 2012/2011/2010 (Köln), Kunstmuseum (Bonn), Art & Arcade (Haus für elektronische Künste, Basel, Schweiz), Who Inspires Us? Tadeusz Kantor! (Krakau, Polen), Next_generation_4.0/5.0 (ZKM, Karlsruhe), In Front (Aachen), Audio Art Festival (Krakau, Polen), Now & Next (tanzhaus NRW, Düsseldorf, Germany), Platina Festival (Köln), Globalize:Cologne 2013 (Köln). Er arbeitet immer wieder in Produktionen an städtischen Bühnen, wie dem Staatstheater Saarbrücken (GROUND 2017), Theater Heilbronn (Running 2017), Stadttheater Gießen (Kronos&Kairos 2016) www.maingardt.de

Rosi Ulrich – Künstlerische Leitung / Dramaturgie / Texte

Arbeitet als Dramaturgin für Tanz und Theater sowie als Autorin und künstlerische Leitung. 1996 – 2000 Co-Leitung des Trash Theaters in Köln (mit Produktionen wie Trainspotting und Shoppen & Ficken). 2001 gründete sie das theater-51grad. 2004 war sie Mitgründerin der Frei­handelszone, des ersten deutschen Theater- und Tanz­labels. Sie entwickelt Theateradaptionen und Konzepte für Site-specific und dokumentarisches Theater. Sie arbeitete zusammen mit Künstlern wie Helena Waldmann, Yui Kawaguchi, Stephanie Thiersch, Heike Scharpff, Andrea Bleikamp und dem intakt e.V. 2014/15 schrieb sie den Text für das deutsch-bulgarische Stück MERRY-GO-ROUND, das unter ihrer künstlerischen Ko-Leitung gemeinsam mit deutschen und bulgarischen Schauspielern als drei­sprachiges Theaterstück erarbeitet wurde. Es wurde in Köln, Berlin, Sofia, Varna und Burgas gezeigt. Im Dezember 2014 wurde das Hörspiel mapping susan sontag (Textfassung: Rosi Ulrich und Heike Scharpff) vom rbb Kulturradio ausgestrahlt. 2016 WA des Tanz-Solos von und mit Yui Kawaguchi als andropolaroid 1.1 sowie Textfassung und künstlerische Leitung der Neue Musik Theater Produktion format BLACKBOX: über Digitale Überwachung mit dem Komponisten Sergej Maingardt. Zuletzt erarbeitete sie Konzept und Texte für ERSCHÖPFTE DEMOKRATIE – ein Theaterabend als angewandte Utopie­forschung, der mit großem Erfolg in Köln und Berlin lief.

Preise und Nominierungen: 2015 Nominiert zum Kölner Theaterpreis mit „MERRY-GO-ROUND“ (Text und Künstlerische Leitung) und zum Kölner Tanz­preis mit „rockaby“ (Dramaturgie), 2014 Autoren-Austauschstipendium des Künstlerhauses Lukas nach Klaipeda Litauen, 2012 Stipendium der Film und Medien­stiftung NRW Abteilung Hörspiel, 2010 Kölner Tanzpreis für „andropolaroid“ (Dramaturgie), 2010 Young Europe Award für „borders & bridges“ (Künstlerische Leitung, Regie), 2010 Nominierung zum Kölner Theaterpreis mit „Seegang ins Ungewisse“ (Text und Dramaturgie), 2002 2.Preis der Heidelberger Theatertage für „Yard Girl“ (Dramaturgie), 2001 1.Preis der Heidelberger Theatertage für „Angriffe auf Anne“ (Dramaturgie), 1999 Nominie­rung zum Kölner Theaterpreis mit „Shoppen und Ficken“ (Dramaturgie).


Biografien (Theaterproduktion)

Andrea Bleikamp – Künstlerische Leitung / Regie

Begann während des Studiums der Germanistik, Soziolo­gie und Philosophie ihre Regieassistenz an den Bühnen der Stadt Köln bei Günter Krämer. Seit 1998 arbeitet sie kontinuierlich mit dem wehrtheater, welches sie seit 2009 leitet und im gleichen Jahr mit dem medea komplex (u.a. mit Anja Laïs) für Beachtung sorgte. Es entstanden u.a. die Uraufführung von Schneeschuhhasen im Glas, Raus aus Bernardas Haus frei nach Federico Garcia Lorca... Die Stücke werden selbst entwickelt und gemeinsam mit Künstlern verschiedener Disziplinen in einem kreativen Prozess erarbeitet. So entstehen rhythmische, musikalische, sprachlich genau gearbeitete Textcollagen mit Video- und Performanceelementen. Rockaby (nominiert zum Kölner Tanzpreis 2015) war die erste Tanz-Theater-Produktion von wehrtheater/andrea bleikamp und die zweite Inszenierung eines Beckett Monologs nach breath (mit Heinrich Baumgartner). Gemeinsam mit drei Partnern gründete sie den "Raketenklub" (virtueller Schau­spielklub ohne feste Spielstätte), ein Produzentenlabel, welches die PunkRock­Szene mit dem experimentellen Theater verbindet. Daneben ist sie als Dozentin für Schauspiel/Regie in der Comedia tätig. 2011 Gründung des kleinen wehr­theaters „wehrli“ mit seiner ersten Eigenproduktion Die Olchis feiern Geburtstag und in 2013 die erste Produktion der BabyBühne für das Alter 0-14 Monate. www.wehrtheater.de

Paulo Álvares – Piano

Seine künstlerischen Schwerpunkte sind Neue Musik und improvisierte Musik. Er forschte am IRCAM in Paris über die Beziehung zwischen Klavier und Live-Elektronik. Seit 1997 ist er Dozent für Improvisation, Klavier und Liedbegleitung-Impro­visation an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Er tritt als Solist auf, aber auch im Rundfunk-Orchester des WDR, der musikFabrik und in verschie­denen Ensembles für zeitgenössische Musik. U.a. hat er das Gesamtwerk für Klavier von Maricio Kagel und Gerhard Stäbler auf CD aufgenommen. 1990 Kranichsteiner Musikpreis, u.a. https://de.wikipedia.org/wiki/Paulo_%C3%81lvares

Thea Soti – Gesang, Stimme

Sängerin, Komponistin und Klangkünstlerin studierte Jazz-Gesang und Kompo­sition in Berlin, Hannover, Köln (DE) und Luzern (CH). Ihre Schwerpunkte liegen in der Erforschung der Möglichkeiten die menschliche Stimme als Instrument einzusetzen und im Zusammenfügen von durchkomponierten Strukturen und freier Improvisation.
Sie gilt als eine mutige und kompromisslose Stimme, die sich an der Schnittstelle Jazz, aktuelle Musik, avantgardistische Poesie und improvisierte Musik bewegt. Neben ihren interdisziplinären Projekten mit TänzerInnen, arbeitet sie gerne in Grenzbereichen zwischen Sprache, Klang und Text. Gegenwärtig sind sie und ihre Kompositionen sowohl in Groß-Ensembles (Fette Hupe, Modern Art Orche­stra, Subway Jazz Orchestra, etc) als auch in verschiedenen experimentellen, frei-improvisierenden Besetzungen zu hören (RYMM, Monsters For Breakfast). Ihr Projekt Electrified Islands verbindet surreales Storytelling mit konventionellen Songstrukturen, Performance-Elementen und Live Elektronik.
Sie ist Gründungsmitglied des europäischen KomponistInnenkollektivs SUNG SOUND und seit 2015 kuratiert sie die experimentelle Konzertreihe STIMMUN­GEN zusammen mit Mascha Corman im Loft in Köln mit.

Mascha Corman – Gesang, Stimme

studierte Jazzgesang an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln, sowie Gehörlosenpädagogik an der Universität zu Köln. 2016 erforschte sie in New York die Improvisationskonzepte von Theo Bleckmann und Fay Victor.  Sie beschäftigt sich mit der Verbindung von Wort, Ton und Geräusch und dessen Möglichkeiten in Komposition und Improvisation. Corman war Stipendiatin des “EMAS” (Europäisches Musikautorenstipendium der GEMA) im Bereich der Neuen Musik zum Thema  “Komposition mit Stimme und Sprache”. 2017 erhielt sie das individuelle Auslandstipendium für hochbegabte Künstlerinnen und Künstler des Landes NRW. Ihre Kompositionen für das von ihr in 2012 gegründete Quartett emco zeichnen sich durch die Verbindung von Jazz, freier Improvisation und Lyrik aus. Das Debutalbum „Schwanenkampf“ erschien 2016 bei dem Label Ajazz. Daneben komponiert sie für Piano - Vocal Duo und skizziert Imrovisationskonzepte für Vocal-Vocal Duo. Als Mitglied des Komponistinnen Kollektivs Sung Sound arbeitete Mascha Corman im November 2016 mit dem Subway Jazz Orchestra Köln zusammenarbeiten. Seit 2015 kuratiert Mascha Corman gemeinsam mit Thea Soti die von ihr initiierte experimentelle Konzertreihe STIMMUNGEN, welche sich explizit mit Stimme in Improvisation und Komposition auseinander setzt. In 2016 kam das Residenz-Projekt “Zeitinsel - Residency” dazu, ein gemeinsames Projekt mit dem Posaunisten Janning Trumann. Mehrjährige Erfahrungen im Bereich der Improvisation mit Kindern und Kinderkonzerten führen Mascha Corman als Dozentin zu Musikhochschulen und Musikschulen.

Fukio-Ensemble – Saxophon-Quartett

Setzt sich seit 2007 intensiv mit der Kammermusikliteratur für Saxophon ausein­ander und tritt an wichtigen Konzertorten in Spanien, England und Deutschland auf. Es ist Preisträger des Concurso Permanente in Madrid und gewann die Gold­medaille des UGDA-Wettbewerbs in Luxemburg. 2014 erhielt es den ersten Preis beim Felix-Mendelssohn-Bartholdy Hochschulwettbewerbs. 2015 erhielten sie den CD-Förderpreis Köln. In den letzten Jahren spezialisierte sich das Ensemble auf Neue Musik. www.fukioensemble.com

Frauke Aulbert – Sopran, Stimmperformerin, Multivocalistin

„Hamburgs Avantgarde-Queen“ Frauke Aulbert gilt als eine der aktivsten und vielseitigsten Sängerinnen in der Neuen Musik. Nach einer klassischen Ausbil­dung in Hamburg liegt der Schwerpunkt ihrer Arbeit auf experimentellen Gesangs­­techniken, die weit über die traditionellen Möglichkeiten hinausweisen und musikalische und stimmtechnische Grenzbereiche überschreiten. Grundlage hierfür ist der außergewöhnliche Umfang und die hohe Flexibilität ihrer Stimme sowie ihre intensive Auseinandersetzung mit traditionellen und experimentellen Gesangstechniken wie Multiphonics, Ober- und Untertongesang, Gugak, Dhrupad oder Beatboxing und anderen. Konzertreisen führten Frauke Aulbert durch ganz Europa, nach Korea, Aus­tra­lien, Brasilien, Georgien, Tunesien, Süd-Korea und in die USA. Als Solistin war sie u.a. bei Radio France/Festival Présence, Casa Giacinto Scelsi Rom, ZKM, Onassis Centre Athen, Internationale Darmstädter Ferienkurse, Warschauer Herbst, LIG Art Hall Seoul, Resonant Bodies New York, Deutsche Oper Berlin, Ear Taxi Chicago, Sommerliche Musiktage Hitzacker, Internationale Stock­hausen-Sommerkurse, Hamburger Klangwerktage, Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, Klang Kopenhagen, What’s next Brüssel, Berghain und Klangwerkstatt Berlin zu hören.
Frauke Aulbert erhielt u.a. den 1. Preis der Stockhausen Stiftung, sowie Künstler­residenzen an der Cité Internationale des Arts Paris, Goethe Institut Rom und an der Akademie Schloss Solitude. Sie studierte in Kiel, Santa Cruz de Tenerife und Hamburg, ihre Diplomarbeit schrieb sie zum Thema ‚Obertongesang in zeitge­nössischer Musik’. Frauke Aulbert arbeitete mit Komponisten wie Georges Aperghis, Vinko Globokar, Claus-Steffen Mahnkopf, Hans-Joachim Hespos, Simon Stockhausen, Brigitta Muntendorf, Heera Kim, Michael Maierhof, Geoffroy Drouin und Alexan­der Schubert. Sie sang für Radio (Deutschlandradio, RAI, Radio France etc.), CD (Decoder Ensemble, Magic Malik etc.) und Film ('The Future', Miranda July). Frauke Aulbert ist künstlerische (Mit-)Leiterin ihrer Ensembles Collect/Project (Hamburg/Chicago), Forum Neue Vokalmusik (Hannover) und Decoder Ensemble (Hamburg). Sie lebt in Hamburg und Florenz. www.stimmkuenstlerin.de

Rodrigo Lopez Klingenfuss – Komponist, Dirigent, Chorleiter

Wurde 1975 in Buenos Aires, Argentinien geboren. Abschluss an der Universität der Künste und Wissenschaften der katholischen Fakultät (UCA) in Buenos Aires. Studienfächer: Dirigieren und Chorleitung. Als Komponist und Performer langjährige Zusammenarbeit mit dem Choreographen Edgardo Mercado. Wohnt seit 2005 in Köln. Abschluss in Komposition an der Hochschule für Musik und Tanz (HfMT) Köln bei Johannes Fritsch. Seine Stücke wurden in Argentinien, Brasilien, Mexiko, USA, Finnland, Schweden, Frankreich, Italien sowie in Deutsch­land aufgeführt. Abschluss im Studienfach Komposition an der Hoch­schule für Musik Köln. Mitgründer des Ensemble Garage und Gründer des gRoBA Künstlerkollektivs. Tätig als Komponist, Dirigent und Chorleiter. Seit 2011 Stipendiat des Kölnischen Kunstvereins und der Imhof Stiftung, sowie Dozent für Komposition an der Musicube Academy in Bonn und für Musiktheorie am Zentrum für Zeitgenössischen Tanz (ZZT) der Hochschule für Tanz und Musik Köln. Auftritte als Dirigent und Komponist bei Festivals wie New Talents Berlin, Sounding D und Acht Brücken und Biennale de la Danse Lyon.

Karin Kettling – Schauspiel

Geboren in Freiburg, erhielt sie eine klassische Gesangs­aus­bildung (1. Sopran) bei Gilles Petit in Paris und eine Theater­ausbildung im freiraum-Theater in Bremen. Sie arbeitet seit 29 Jahren als Schauspielerin, war Ensemblemitglied am Jungen Theater Göttingen, dem Staatstheater Hannover und dem Theater Oberhausen und war in Produktionen am Glocksee-Theater und der hebebühne in Hannover zu sehen. Seit 2013 arbeitet sie frei u.a. am Schauspiel Köln mit dem Regisseur Herbert Fritsch, dem Theater im Bauturm in Köln, u.a. Daneben arbeitet sie für Film, Radio und Comedy. Sie tritt mit eigenen Gesangsprogrammen auf und gibt ihre Erfahrung in Workshops und Erwachsenenbildung weiter. www.karin-kettling.webnode.com

Kai Hufnagel – Schauspiel

Lebt in Hamburg, arbeitet als freier Schauspieler am Deut­schen Schauspielhaus in Hamburg, dem Lichthof Theater, am Freien Werkstatt Theater in Köln und anderen. Für Film und Fernsehen war er u.a. in „Frau Roggenschaubs Reise“ in der Regie von Kai Wessel, „Alarm für Cobra 11 – Die Autobahn­polizei“ und „Kommissar Stolberg“ tätig. www.schauspielervideos.de/fullprofile/schauspieler-kai-hufnagel.html

Fabian Ringel – Schauspiel

Studierte von 2013 bis 2017 an der Otto-Falckenberg Schule in München. Nach dem Abschluss kehrte er nach Köln zurück und arbeitet nun als freier Schauspieler. Noch vor seinem Studium war er in Produktionen des Schauspiel Köln und in der Produktion Kleist 20_11 in der Regie von Andrea Bleikamp zu sehen. In seiner Zeit in München war er an den Münchner Kammerspielen in mehreren Produktionen zu sehen, so z.B. 2016 in Unterwerfung unter der Regie von Julien Gosselin oder 2015 in Ulrike Maria Stuart.

Oliver Schnelker – Stimme

Arbeitet als freier Schauspieler in Köln. Er ist festes Mitglied der Neuen Volksbühne Köln - N.N. Theater, arbeitet aber auch für die Springmaus, Prinz-Regent-Theater Bochum, Theater im Bauturm, theater-51grad u.a. Neben Film und Fernsehproduktionen (u.a. „Das Gelübde“, Regie Dominik Graf) arbeitet er vor allem als Sprecher in diversen Formaten für den WDR Rundfunk und für Fernsehdokumentationen. www.oliverschnelker.de

Hannah Greve – Produktionsleitung

Geboren 1985 in Köln. Nach dem Abitur Schauspielaus­bildung an der Neuen Münchner Schauspielschule, Weiter­bildung zur Theaterpädagogin am Off Theater Neuss und eine Weiterbildung zur Kursleiterin für Progressive Muskel­ent­spannung nach Jacobson an der Deutschen Sporthoch­schule Köln. Mehrjährige Mitarbeit in der Tanzschule La Danza in Köln. Zahl­reiche Regieassistenzen, z. B.: beim Import Export Theater in Köln, Schauspiel­haus Hamburg und Theater im Bauturm in Köln (u.a. bei Karin Beier, Rimini Protokoll, Sebastian Kreyer)

theater-51grad

theater-51grad widmet sich aktuellen Themen und Inhalten. Im Zentrum steht der Mensch und seine Beziehungen zu sich selbst und den Anderen, sowie gesell­schaftliche und soziologische Trends. Das Theater begibt sich auf die Suche nach dem Menschen, seinen Schwächen, seinen Zweifeln, seinen Sehnsüchten und seinen Irrwegen. Es will keine Antworten liefern, sondern Fragen aufwerfen. Vor dem Hintergrund einer sich ständig verändernden kulturellen und gesell­schaftspolitischen Umgebung ist es dem Theater wichtig, die Auseinander­setzung mit anderen künstlerischen Genres zu suchen und mit neuen Medien und dramaturgischen Konzepten zu experimentieren. Von 2001 bis 2016 realisierte das Theater 22 Eigen-Produktionen und war an 5 Kooperationen beteiligt. Zuletzt entstanden die deutsch-bulgarische Produktion MERRY-GO-ROUND mit einem gemischten Deutsch-Bulgarischen Ensemble, das 2014/15 in Sofia, Berlin, Köln, Varna und Burgas gezeigt wurde, die Wiederaufnahme des erfolgreichen Tanzsolos von Yui Kawaguchi andropolaroid 1.1, das Neue Musik Theater format BLACKBOX:, die angewandte Utopieforschung ERSCHÖPFTE DEMOKRATIE und die theatrale Musik-Skulptur BLUR.

Preise und Nominierungen:

2018 Einladung zum KunstSalon-Theaterpreis-Festival mit BLUR – 6 Miniaturen zur Unschärfe
2015 Nominiert zum Kölner Theaterpreis mit MERRY-GO-ROUND
2010 Kölner Tanzpreis für andropolaroid
2010 Young Europe Award für borders & bridges
2010 Nominierung zum Kölner Theaterpreis mit Seegang ins Ungewisse als Kooperationspartner von in:takt e.V.
2002 2.Preis der Heidelberger Theatertage für Yard Girl
2001 1.Preis der Heidelberger Theatertage für Angriffe auf Anne

Presse

bitte gedulden Sie sich

Video

Hier können Sie Ausschnitte aus den Auffnahmen einsehen:

™1.6]DELTAx_PHYSIK

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™2.6]Paralyzed_PSYCHOLOGIE

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™3.6]HypeReal_FOTOGRAFIE

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™4.6]UND:ODER:NICHT_FUZZY LOGIC

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™5.6]Smart Factory_WIRTSCHAFT

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VR-Setting

Textauszug

Wir befinden uns in einer mehrdeutigen schwer einschätzbaren Situation, die Beobachtung der Anderen eröffnet keinen sinnvollen Handlungsansatz. Es gibt keinen Hinweis auf richtiges Verhalten, eine Fehlinterpretation ist durchaus wahrscheinlich. Immer schon haben die Menschen nach Wahrheit gesucht, mit ihr gerungen, an ihr festgehalten, sie verteidigt und sind am Ende an ihr verzweifelt. Sicher war man sich ihrer in den mythischen Zeiten, doch heute ist diese Sicherheit wie eine verwaschene Fotografie, die als Abbild der Realität nur noch dazu taugt, die Bilder im eigenen Kopf anzuregen.

Gehen wir den Ursprüngen auf den Grund und verfolgen die Kausalitäten ins Heute. Der Weg führt zurück zu den mythischen Entdeckungen des 20. Jahrhunderts.

Wir suchen die Spuren der Geschichte, gleich einem Physiker, der die Quanten in der Nebelkammer aufscheinen lassen will, und stoßen auf Ereignisse, einzelne Singularitäten – wir verbinden diese Punkte im Glauben an lineare Abläufe und kausale Beziehungen. Setzen sie wie zu einer Fotografie zusammen. So schreiben wir Geschichte. Und wie sehr hoffen wir, nicht zu scheitern.

Wir betrachten die verblasste Fotografie, die ein Bild aus der Vergangenheit sein soll, aber doch nur eine Spur in die Zukunft ist. Und je länger wir sie betrachten, desto weniger scheinen wir zu erkennen – Bildpunkt oder Pixel – Kein Unterschied ist auszumachen.

Unsere technischen und in der Folge auch wirtschaftlichen Errungenschaften hängen von den Setzungen des frühen 20. Jahrhunderts ab. Als z.B. Werner Heisenberg mit einer jugendlichen Frische, die geradezu einer Frechheit glich, das Postulat der Unschärferelation aufstellte, die behauptet, dass im atomaren Bereich die Objekte erst entstehen, wenn wir versuchen sie zu betrachten (doch je genauer wir sie betrachten, desto flüchtiger ist ihr Zustand) – Aber bestehen wir nicht alle aus Elementarteilchen?

Diese Setzungen aber reichen über die heutige Gegenwart weit hinaus in eine nahe Zukunft als das Schreckgespenst einer automatisierten, von Menschen erlösten Industrie 4.0, der, befreit von allem klassischen Denken -in der Physik wie im Leben-, mit Hilfe von Unwahrscheinlichkeiten eine höhere Präzision als der klassischen Wissenschaft gelingt - und das auch noch in kürzerer Zeit.

VR-Installation

mit:
Fabian Ringel
Kai Hufnagel
Karin Kettling

Flügel:
Paulo Àlvares
Saxophon-Quartett:
Fukio Ensemble
Stimme/Gesang:
Mascha Corman, Thea Soti
Sopran:
Frauke Aulbert
Chor unter der Leitung:
Rodrigo Lopez Klingenfuss

Sprecher:
Oliver Schnelker

Künstlerische Leitung:
Konzept/Komposition:
Sergej Maingardt
Videokunst:
Jens Standke
Konzept/Text:
Rosi Ulrich
Regie:
Andrea Bleikamp

Kostüm:
Claus Stump
Kostümanfertigung:
Andrea Uebel

Produktionsleitung:
Hannah Greve

Technik:
Jens Kuklik

PR & Öffentlichkeitsarbeit:
neurohr & andrä

nach Essays von:
Prof. Dr. Thomas Kron, Ariel Lasry, Norina Quinte, Dipl.-Psych. Karin Duda-Kirchhof & Dipl.-Psych. Dr. Oliver Kirchhof